AvD-Oldtimer-Grand-Prix: Gruppe C-Silberpfeil kehrt zurück
• Nürburging-Siegerauto wieder in der Eifel
• Silberpfeil von 1989 als Highlight des Gruppe C-Rennens
• Spektakuläre und legendäre Boliden der 80er und 90er Jahre
Comeback der
Gruppe C
Zum ersten Mal seit
vielen Jahren starten die spektakulären Sport-Prototypen vom 7. bis 9.
August
2009 wieder beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring. Dabei
präsentiert
das Starterfeld die erfolgreichsten Rennwagen der Gruppe C und der
amerikanischen
IMSA GTP. „Die Gruppe C war die größte Ära der Sportwagen-Rennen“, weiß
die
britische Rennlegende Derek Bell, 1985 und 1986 Sportwagen-Weltmeister
im
Porsche 962C und insgesamt vier Mal Gewinner der legendären 24 Stunden
von Le
Mans. „Heute hat man die Möglichkeit, diese goldenen Zeiten mit der
Group C
Racing wieder zu erleben“. Neben mehreren Schwesterfahrzeugen von Bells
ehemaligem Erfolgswagen treffen mit dem Jaguar XJR und dem Sauber C
9/88-Mercedes die Legenden der Ära aufeinander.
Triumph des
Silberpfeils
Nürburgring, 20.
August 1989. Vorhang auf für den spannendsten Saisonlauf: Jochen Mass
und Jean
Louis Schlesser holen sich im Sauber C 9/88, Chassis Nr. 5, mit dem
gewaltigen
720 PS starken Mercedes V8 den Sieg beim fünften Lauf der
Sportprototypen-Weltmeisterschaft
- zwei Sekunden vor den Teamkollegen Mauro Baldi und Kenneth Acheson.
Doppelsieg für den Sportwagen mit Spätzle-Power, mit dem vor 20 Jahren
die
Farbe Silber wieder auf die Rennstrecken zurückkehrte - zum ersten Mal
seit 1955.
Der erste Silberpfeil der Neuzeit beherrschte die Saison. Hinter den
beiden
Nürburgring-Siegern Jean Louis Schlesser und Jochen Mass belegten die
Teamkollegen die Plätze drei und vier. Sauber Mercedes gewann die
Teamwertung
mit 71 Punkten Vorsprung vor den Porsche-Privatiers Joest und Brun.
Der einzige noch
rennaktive Silberpfeil
Mit Chassis Nr. 5
siegten die Nürburgring-Champions Mass und Schlesser auch noch in
Donington und
beim Finale in Mexiko. Nach dem letzten Einsatz beim Saisonauftakt 1991
in
Suzuka, den Schlesser mit Mauro Baldi gewann, wurde das erfolgreiche
Auto an
einen Sammler verkauft. Mercedes setzte fortan auf den C 11 mit
Kohlefaserchassis, das rasende Klassenzimmer von Michael Schumacher,
Karl
Wendlinger und Heinz-Harald Frentzen. Vor zwei Jahren hat der Brite Rob
Sherrard den ersten Silberpfeil der Neuzeit erworben und setzt ihn seit
der
vergangenen Saison in den Group C Racing-Läufen ein. Es ist der einzige
Mercedes-Silberpfeil aus der 75jährigen Geschichte der Rennlegenden,
der heute
noch im Rennsport bewegt wird.
Porsche 962: Der
erfolgreichste Gruppe C-Sportwagen
Der Sauber C-9
Mercedes war zwar zwei Jahre der Maßstab in der Gruppe C, doch die
Nachbars-Kinder aus Zuffenhausen waren seit dem Start 1982 die
Dauerbrenner der
Kategorie. Sieben Siege allein in Le Mans gehen auf das Konto der
956/962-Baureihe, dazu fünf Erfolge in der
Langstrecken-Weltmeisterschaft, der
amerikanischen IMSA-Serie, der japanischen Sportwagen-Meisterschaft
sowie
Erfolge in weiteren Landeschampionaten, wie der Interserie und dem
Supercup in
Deutschland. Zeitweise schienen die Gruppe C-Renner von Porsche
unbesiegbar.
Zahlreiche Porsche 962 sind nun beim 37. AvD-Oldtimer-Grand-Prix am
Start. Zum
Beispiel das Auto mit der Chassisnummer 130, mit dem der Reutlinger
Jürgen
Lässig sowie die Teamkollegen Pierre Yver und Bernhard de Dryver für
das
Primagaz Competition Team (F) beim 24 Stunden-Rennen von Le Mans 1987
den
zweiten Platz erreichten. Oder der Joest-Porsche 962 (Chassis 116) im
weiß-blauen Blaupunkt-Design, mit dem 1988 Louis Krages alias „John
Winter“,
Frank Jelinski und Stanley Dickens in Le Mans als Dritte noch den
Sprung aufs
Podium schafften. Der Schwede Dickens gehörte im Jahr darauf mit den
Deutschen
Jochen Mass und Manuel Reuter im Sauber C-9 Mercedes zur
Siegermannschaft des
wohl berühmtesten Sportwagen-Rennens der Welt.
Le Mans-Sieger und
deutsche Gruppe C-Helden
Auch der mittlerweile
57 Jahre alte Dickens ist im Aufgebot der Gruppe C beim
AvD-Oldtimer-Grand-Prix, vom 7. bis 9. August auf dem Nürburgring. Er
startet
in einem von insgesamt sechs Porsche 956/962. Daneben gehören einige
britische
Spice-Rennwagen zum Starterfeld. Zudem der March 85G-Chevrolet, der von
dem
Günzburger Peter Schleifer gefahren wird, sowie ein 1984er Gruppe
C-Renner der
Sinsheimer Brüder Gebhardt - ebenfalls mit erfolgreicher Le
Mans-Geschichte.
Festival der
Sportwagen und Sport-Prototypen
Neben dem Rennen für
Gruppe C- und IMSA GTP-Rennwagen erleben die Besucher am zweiten
August-Wochenende den Lauf des ORWELL SuperSports Cup mit spektakulären
CanAm-Rennwagen, sowie die Läufe der Rennsportwagen aus den 1950er
Jahren. Am
Samstag starten die elegant-sportlichen Zweisitzer bei einem
Abendrennen mit
dem Flair der klassischen Langstreckenrennen und einer stimmungsvollen
Zielankunft in der Dunkelheit. Damit hat sich die größte
Oldtimer-Rennveranstaltung der Welt zu einem echten Sportwagen-Festival
entwickelt. Die Fans der zweisitzigen Boliden kommen beim
AvD-Oldtimer-Grand-Prix 2009 voll auf ihre Kosten.