Bei dem durch die TV-Serie Miami Vice wohl weltweit bekanntesten Daytona Spyder handelt es sich ironischerweise nicht wirklich um einen Ferrari: Das verwendete Fahrzeug war eine Replika des amerikanischen Herstellers McBurnie, deren Karosserie auf einem Corvette-Chassis ruhte und die ein V8-Small-Block-Motor von General Motors antrieb. Optisch ist der Nachbau sehr schnell und eindeutig an den Türgriffen (die Türen des Originals werden mit einem kleinen versteckten Hebel geöffnet, die des Miami Vice-Daytona mit auf dem Blech angebrachten Türgriffen des Ferrari Mondial), der Scheinwerferleiste (viereckige statt runde Scheinwerfer unter Plexiglas) und der Innenausstattung zu entlarven. Dennoch durfte die Replika durch ein von Enzo Ferrari angestrebtes Urteil nicht weiter verwendet werden – insbesondere, weil an keiner Stelle der Serie je zu erfahren war, dass es sich um eine Replika handelte, sondern der Wagen immer ausdrücklich als Ferrari bezeichnet wurde. In einer Folge wurde sogar die (frei erfundene) Ferrari-Fahrgestellnummer genannt. Der in der Serie zerstörte Daytona – es war lediglich eine leere Karosserie – wurde durch einen weißen Testarossa ersetzt, den Ferrari North America auf Geheiß von Enzo Ferrari ganz offiziell auslieferte.
Der durch die Serie gesteigerte Bekannt- und
Beliebtheitsgrad des Original-365 GTS/4 führte zu deutlich höheren
Verkaufspreisen, die auf Auktionen erzielt wurden.[1]
Ein Mitarbeiter des renommierten britischen Auktionshauses „Sotheby's“ sagte 2003 dazu: „Der 365 GTB/4
ist ein Meilenstein in der Automobilentwicklung, insbesondere was das
eigenständige und perfekte Design betrifft. Der Spyder ist die logische
Steigerung, ein Fest für alle Sinne. Aber eins muss man dabei immer
bedenken: Das Fahrzeug, das Design, die Gene, alles das, was den Wagen
ausmacht, kommt aus Italien. Der Mythos aber, der kommt aus den USA.
Und zwar aus Miami. Denn ohne Miami
Vice wäre der Daytona sicherlich nicht annähernd so bekannt, wie er
es heute ist. Wen interessiert es da schon, ob Sunny Crockett
eigentlich eine Corvette fuhr? Für alle Welt war es ein Daytona. Und
nur das zählt. Statt es zu verbieten hätte Enzo stolz darauf sein
sollen.“
Quelle: Wikipedia